SanDisk Extreme PRO Series im Test


SanDisk extreme PRO SSD

Die SanDisk Extreme Pro tritt seit 2014 das Vermächtnis der Extreme-II-Serie an.

Als Vorzeigemodell der SDDs der Konsumentenklasse soll diese nach Vorstellungen des Herstellers PC-Gamer, Enthusiasten und auch im professionellen Medienbereich ihr Können unter Beweis stellen.

Derartige Ankündigungen lassen angesichts der ehemals sehr verbreiteten Schwäche bei älteren SSD-Generationen unter andauerndem Datenverkehr Hoffnung aufkeimen.

 

SanDisk Extreme Pro SSD Ratgeber & Test

Die SanDisk Extreme Pro tritt seit 2014 das Vermächtnis der Extreme-II-Serie an. Als Vorzeigemodell der SDDs der Konsumentenklasse soll diese nach Vorstellungen des Herstellers PC-Gamer, Enthusiasten und auch im professionellen Medienbereich ihr Können unter Beweis stellen. Derartige Ankündigungen lassen angesichts der ehemals sehr verbreiteten Schwäche bei älteren SSD-Generationen unter andauerndem Datenverkehr Hoffnung aufkeimen.

Zusätzlich wirbt SanDisk mit einer Garantie von 10 Jahren und setzte zum Veröffentlichungszeitpunkt mit einer derartigen Offerte neue Maßstäbe. Außerdem erwartet den Anwender ein spürbarer Sprung an Leistung und verbesserter Energiehaushalt. In diesem Ratgeber sind alle wichtigen Informationen bezüglich der SSD-Serie unter Extreme-Pro-Flagge festgehalten.

Die Extreme Pro adaptiert große Teile der Technik des Vorgängers

SanDisk extreme PRO SSD

SanDisk extreme PRO SSD

Der Große frisst den Kleinen: Die neue SanDisk Extreme Pro entsorgt die nicht mehr zeitgemäße 120-GB-Variante des Vorgängers, erweitert dafür die maximale Speicherkapazität des Flaggschiffes. Drei Modelle decken derzeit den Markt ab: 240 GB, 480 GB und der mächtigste Vertreter mit fast einem Terabyte (960 GB).

Abgesehen zur Lagerung großer Datenbeständen scheint damit nahezu jedes Klientel und deren Anwendungsgebiete abgedeckt zu sein. Mit dem noch recht neuen Formfaktor M.2 möchte die SDD-Familie sich aber vorerst nicht anfreunden. Weiterhin findet die Extreme Pro aufgrund mangelnder Nachfrage im Konsumentenbereich vorerst also nur in Desktop- oder Laptopgehäusen einen Platz. Die einzige Schnittstelle, die bedient wird, bleibt somit Sata 3 (6 Gbit/s).

Weiterhin mit dabei: Der MLC-Speicher in 19 nm Fertigungsprozess verbaute der Hersteller in Kooperation mit Toshiba schon in dem Vorgänger. Selbst der Controller Marvell 88ss9187 ist ein alter Bekannter. Dennoch sollen alle Modelle eine nahezu identische Schreibleistung bieten. Um die Kontinuität durch alle Größen aufrecht zu erhalten kommen nun 64-Gigabit-Dies zum Einsatz. Ein verdoppelter Cache solle des Weiteren für ordentlichen Schwung beim Datentransfer sorgen.
Der Chip von Micro bringt zu diesem Zweck 1 GB DDR3-RAM bei dem 480 GB-Modell zum Puffern von Daten unter.

Neu ist der sogenannte nCache, eine zusätzliche Ebene zum Zwischenlagern von Speicherbefehlen und anderen Anweisungen. Anordnungen werden bis zu einer vorgeschriebenen Menge darin abgelegt, um anschließend in einem Rutsch vom Controller bearbeitet zu werden. Dadurch beschleunigt SanDisk besonders Operationen bei kleinsten Datenmengen, dem wichtigen 4-KB-Bereich (random), was einen spürbaren Leistungsanstieg bei Ladezeiten mit sich bringen soll.

 

nCache und Langzeitbelastung als herausragendes Leistungsmerkmal

Ungewöhnlich, auch wenn es in der Praxis kaum eine Rolle spielen dürfte, ist die minimal reduzierte Schreibgeschwindigkeit (sequentiell) der beiden größten Modelle. Die SanDisk Extreme Pro 240 GB kommt auf 520 MB/s und überragt so ihre Verwandtschaft um zarte 5 MB/s. Laut Datenblatt stimmt dafür die Lesegeschwindigkeit bis auf das letzte Byte mit 550 MB/s überein. Hinsichtlich der IOPS (Input/Output Operations per Second) gilt auch hier Gleichstand unter allen Kapazitätsgrößen. Der Lesezugriff erfolgt mit einem Bestwert von maximal 100.000 IOPS und überbietet Schreibaufträge mit 90.000 IOPS marginal. Ein ähnliches Niveau wie beim großen Konkurrenten Samsung EVO 850 PRO ist damit zumindest auf dem Papier gesichert. Allerdings bleibt bei oberflächlicher Betrachtung der versprochene Fortschritt gegenüber dem eigenen Vorgänger hier zunächst auf der Strecke.

Der nCache soll dennoch einen merklichen Boost im Betriebsalltag bei modernen Betriebssystemen gewähren. Als zweites Auffangnetz für eintreffende Befehle und Daten wird ein nicht näher spezifizierter Anteil des unzugänglichen Reservespeichers der SSD in die Pflicht genommen. Die dortigen Speicherzellen arbeiten innerhalb dieses Bereiches nach SLC-Logik (1 Bit pro Zelle an Information), was gegenüber MLC einen Geschwindigkeitsvorteil bedeutet. Interessant ist auch der Fakt, dass dieser Zwischenspeicher nicht flüchtig ist und bei Ausfall des Computers die verloren geglaubten Daten wiederherstellen kann.

Auf Hardware-Verschlüsselung verzichtet der Anbieter vollends. Für das sensible Berufsleben ist dies daher ein handfestes Ausschlusskriterium. Den meisten Konsumenten aus dem Privatbereich dürfte dies jedoch herzlich egal sein. Unverändert sind weiterhin die maximalen Total Bytes Written von 80 Terabyt. SanDisk spricht den Nutzern also im Direktvergleich zur Extreme II eine reduzierte Menge an Datenaufkommen aufgrund des verdoppelten Garantiezeitraumes pro Tag zu.

Beim Test in der Praxis punktet die Festplatte mit sensationellen Ladezeiten von Windows 10 mit weniger als 16 Sekunden. Unter mittelfristiger Belastung geht dem Flashspeicher jedoch die Puste aus. Davon betroffen ist in erster Linie die sequentielle Schreibrate, die nach intensiver Beanspruchung über eine halbe Stunde hinweg unterhalb der 400-MB/s-Marke landet.

Erst nach einer ausgiebigen Arbeitspause erklimmen die Modelle wieder ihr vorgesehenes Niveau. Dabei legt das Solid State Drive ein bemerkenswertes Verhalten an den Tag: Wird die Extreme Pro als sekundäre Festplatte ohne installiertes Betriebssystem (Windows 10) genutzt, fällt die Erholungsphase massiv kürzer aus. Außerdem kann SanDisk einen Trumpf ausspielen, wenn permanenten Schreibaktivität über 24 Stunden gefragt ist. Hier brilliert die Extreme Pro mit einer sehr konstanten Schreibleistung von durchweg über 220 MB/s und setzt sich damit gegenüber seinen Mitbewerbern durch.

 
Modelle: 240 GB, 480 GB, 960 GB
seq. Lesen: 550 MB/s
seq. Schreiben: 520 MB/s (240 GB), 515 MB/s (480 GB, 960 GB)
4K random read: 100000 IOPS
4K random write: 90000 IOPS
Controller: Marvell 88S9187 mit 8 NAND-Channel
Cache: 512 MB DDR3 (240 GB), 1024 MB DDR3 (480 GB, 960 GB)
nCache: unbekannte Größe der Reservezellen im SLC-Betrieb
Verschlüsselung: keine
Abmessung: 2,75 x 3,96 x 0,28 in. 69,85 mm x 100,5 mm x 7,0 mm

Software und Ausstattung hinkt Konkurrenten hinterher

Im Gehäuseinneren leiten Wärmepads Hitze zuverlässig nach außen und garantieren so eine äußerst niedrige Betriebstemperatur. Gleichzeitig erteilt dieser designtechnische Kniff störender Begleitakustik einen deutlichen Dämpfer. Zwar besitzen SSDs keinerlei mechanische Elemente, dennoch können die Chips im Betrieb für feine Schwingungen sorgen. Das Gehäuse verstärkt unter ungünstigen Umständen diese zu einem wahrnehmbaren Geräusch.

Löblich ist auch der gesunkene Energieverbrauch. Mit etwa 3,5 Watt unter Volllast zeigt sich die SanDisk Extreme Pro jetzt tatsächlich sparsamer. Im Schlafmodus DevSleep, der auch bereits bei anderen SSDs Einzug gehalten hat, sinkt der Verbrauch nochmals. Jedoch werden die oftmals angepeilten Werte mit ungefähr einem Milliwatt merklich verfehlt. SanDisk veranschlagt hier fast den zwanzigfachen Verbrauch. Die Ursache hier für ist derzeit ungeklärt.

Software zum Klonen bestehender Partitionen legt SanDisk nicht dabei. Diese kann nur gegen einen zusätzlichen Geldbetrag über das Internet bezogen werden. Mittels des SanDisk Dashboards gibt es immerhin ein kostenloses Analysetool auf der offiziellen Webseite mit übersichtlichem Interface, das sich auch um Firmwareupdates sowie automatische Optimierungen der Extreme Pro kümmert.

Fazit

SanDisks Extreme Pro macht unter Alltagsbedingungen eine gute Figur und weiß mit schnellen und konstanten Geschwindigkeit zu überzeugen. Damit liegt die Festplatte grob auf Augenhöhe mit dem Hauptkonkurrenten, der Samsung EVO 850 PRO. In reinen Zahlen offenbart sich eine Schwäche bei der Nutzung als Systemdatenträger. Auf diesem Gebiet sind selbst günstige Konkurrenten wie die Crucial MX100 nicht schlechter.
 
Der deutliche Einbruch wird aber unter realen Bedingungen kaum eintreten und dürfte so am Großteil aller Endnutzer vorbeiziehen. Auf der anderen Seite gibt sich SanDisks Vorzeigemodell in Langzeittests keine Blöße und kann hier absolut überzeugen.
 
Insgesamt ist die SanDisk Extreme Pro eine starke und flüsterleise SSD, die jedes ältere PC-System auf HDD-Basis enorm beschleunigen wird. Ein Wermutstropfen gibt es: Die Ausstattung und das Zubehör fallen relativ karg aus. Dafür fällt der Preis auch etwas geringer aus als beim Hauptrivalen.
 

 

Merkmale:
AB
Marke SanDisk
Modell/Serie Extreme PRO
Artikelgewicht 54 g
Produktabmessungen 0,7 x 10,1 x 7 cm
Farbe Schwarz
Formfaktor 2.5
Größe Festplatte 480GB – 960GB
Unterstützte Software Ja

 

Die Preise und Bestsellerliste aktualisieren sich alle 12 Stunden.